Corona-Unrecht, institutionelle Gewalt und kollektives Trauma
Wir sind Menschen. Unser aller Leben ist endlich. Und so ist die Auseinandersetzung mit dem Tod unvermeidbar, unabhängig vom anlassgebenden Moment.
Das Coronavirus führt bei vielen, auch durch seine gesellschaftlichen Auswirkungen, zwangsweise zur Frage des Verhältnisses von Leben und Tod.
Die anfängliche Ankündigung, das Leben der Menschen nicht gegeneinander aufzuwiegen, wurde meiner Ansicht nach nicht erfüllt. Denn mit jedem Eingriff in unser Leben erfolgte eine Gewichtung und Priorisierung und damit eine Bevorzugung oder Benachteiligung Einzelner oder Vieler, wobei die Vermeidung und Tabuisierung des Todes oberste Priorität hatte.
Die Maßnahmen, die unsere Leben einschränken, erscheinen im Verhältnis zum Tod gering und sind doch für nicht wenige existenzbeschränkend bis -bedrohend. Den Menschen, die dadurch Sorge und Leid erfahren, hilft es nicht, wenn dies bagatellisiert oder gar negiert wird und ihre Einwände als Unvernunft, Egoismus oder Verleugnung diskreditiert werden.
Eine Basta-Politik, die gebetsmühlenartig ihre Alternativlosigkeit betont und jenseits von Angst keine wirkliche Perspektive im Umgang mit Corona aufzeigt, überzeugt diese Menschen nicht. Die Orchestrierung durch eine als gleichgeschaltet empfundene Presse verstärkt eher die Befürchtung der Manipulation, fehlt es doch an einer ausgewogenen Berichterstattung und einem offenen Diskurs, statt Hysterie, Angst- und Panikmache.
Staatliche Geldzuwendungen machen die Situation vielleicht erträglich, aber deshalb noch lange nicht verständlich. Von der über allem schwebenden Drohkulisse der Bestrafung ganz zu schweigen. In dem Ausmaß, in dem aktuell in unsere Freiheitsrechte eingegriffen und diese eingeschränkt werden, wird das ganz normale Leben ins Unrecht gesetzt und kriminalisiert. Es besteht die Gefahr der Anfeindung, Denunziation und Bestrafung. Die Macht der staatlichen Institutionen gegen den Einzelnen erzeugt Hilflosigkeit und Ohnmacht und führt zu einer unmündigen Opferhaltung. All dies kann eine Traumatisierung von kollektivem Ausmaß auslösen.
Um dem entgegen zu wirken, müssen wir uns unsere Handlungsfähigkeit bewahren, die eigene Meinung und Wahrheit nicht aufgeben, zueinander stehen und uns gegenseitig unterstützen, schöne Dinge und Momente finden, die jenseits der belastenden Situation liegen und die Hoffnung nicht verlieren.
In diesem Sinne
Cèlestia