Manchmal erscheint das Leben wie ein feines, unsichtbares Gewebe, in dem jeder Faden seinen Platz hat, verwoben mit anderen, geführt von einer größeren Hand, getragen von Kräften, die größer sind als wir.



Was ist Schicksal? Diese Frage nach dem Schicksal begleitet die Menschen, seit sie zu träumen begannen.

Sind unsere Wege festgelegt, folgt jedes Ereignis einem inneren Plan der Seele oder liegt die Macht der Entscheidung allein in unseren Händen?

Schicksal – Mythos, Vorsehung und göttliche Fügung

Im mythologischen Verständnis galt das Schicksal als eine Macht, der sich niemand entziehen konnte. Die alten Kulturen nannten sie Fortuna, Tyche, Parzen oder Nornen – Göttinnen, die die Lebensfäden der Menschen spannen, maßen und schließlich durchschnitten. Sie galten als Weberinnen des Weltlaufs; als Kräfte, die das Leben bestimmten, noch bevor es gelebt wurde.

In dieser Vorstellung gibt es keinen Zufall; selbst der Zufall wurde als göttliche Fügung verstanden, als Zeichen, dass Nichts zufällig geschieht, alles ist gefügt, alles ist geschickt – jeder Augenblick, jede Begegnung erscheint wie ein gewebter Faden im großen Netz des Lebens.

Doch wie passt dieses alte Verständnis in das heutige seelische Wissen?

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – das Netz des Wyrd

Ich mag die nordische Mystik sehr. Dort wird das Schicksal als Urdr bezeichnet – aus dem sich das altenglische Wort Wyrd ableitet. Es meint das Gewebe der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind darin untrennbar miteinander verwoben.

Die Gegenwart ist der Schnittpunkt, an dem alle Fäden zusammenlaufen – der Moment, in dem wir das, was war, und das, was sein wird, berühren.

Oft sehe ich diese seelischen Lebensfäden vor meinen inneren medialen Augen, wie sie sich entfalten, verzweigen – manche leuchten, andere sind fein und kaum sichtbar.

Omen, Vorzeichen und mediale Wahrnehmung

In den vielen Jahren medialer Arbeit durfte ich unzählige Lebensläufe betrachten. Immer wieder zeigte sich darin etwas, das sich kaum in Zufall oder bloße Entscheidung fassen ließ – Ereignisse, Begegnungen, Lebenswendungen kündigten sich oft lange vorher an, wie Schatten vor der Zeit, ein Omen.

Diese Zeichen zu deuten war seit jeher die Aufgabe der Seherinnen und Medien. Doch mein Blick richtet sich weniger auf die Zukunftsvorhersage, sondern das angestrebte seelische Wachstum, das Seelenmuster und den Seelenplan.

Die seelische Wahl der Inkarnation und die Macht des Schicksals

Die Seele, die sich inkarniert, folgt einem eigenen Plan…

Sie wählt ihre Erfahrungen bewusst: Herausforderungen, Ängste, Lektionen und Wachstum. Und so webt sich aus dieser Wahl ein seelisches Muster und ein seelischer Lebensplan (Seelenplan), die so stimmig sind, dass es manchmal wie ein unabwendbares Schicksal erscheint.

Bedeutet das, dass unsere Seele die Macht ist, die unser Schicksal bestimmt? Und wenn ja – wie viel Freiheit bleibt uns dann als Mensch?

Die Seele verstehen – zwischen seelischem Wachstum und dem freien Willen

Wenn wir also das Schicksal aus der Tiefe des seelischen Wissens betrachten, erkennen wir: Es ist nicht im absoluten Sinnen festgelegt oder vorherbestimmt. Es ist kein festes Drehbuch, sondern eine Art wahrscheinlichster Verlauf, der aus dem Sein unserer Seele entspringt – ein Gewebe aus Seelenfäden von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten, dass aus dem seelischen Wachstum, den Absprachen der Seele und den mitgebrachten Erfahrungen früherer Leben entsteht und unser Leben leitet, ohne es erzwingen zu müssen.

Die Themen, die unsere Seele erfahren möchte, sind gesetzt – doch die Art, wie wir sie erleben, bleibt uns überlassen – ob wir aus Liebe oder Angst handeln, mit offenem Herzen oder verschlossenem Geist, in Vertrauen oder Widerstand – das liegt in unserer Hand.

Schicksal ist also keine unumstößliche Bestimmung, sondern die sehr wahrscheinliche Wahrscheinlichkeit eines Weges, geboren aus dem inneren Plan der Seele…

MAKTUB – Der seelische Schicksalsweg

Wir gehen, wir fallen, wir lernen, wir wachsen – und jeder Schritt ist vom Seelenplan getragen.

Möget ihr euer Schicksal nicht bloß erdulden, sondern meistern, also voran gehen – Schritte auf dem Schicksalsweg, der zu seelischer Wahrheit und Wahrhaftigkeit führt.

So bleibt der Schicksalsmythos lebendig: Wir sind weder Gefangene noch allmächtige Schöpfer, sondern Wandernde auf einem Weg, der zugleich frei und gefügt ist. Denn manches im Leben „steht geschrieben“ – Maktub – hört hin und versucht zu verstehen, was Euch die Seele sagen will.


Ich bin Cèlestia, die Autorin dieses Artikels.

Ich bin Seelenedium & -Mentorin. Ich begleite Menschen auf ihrem seelischen Entwicklungsweg, seit nunmehr zwei Jahrzehnten.

Ich arbeite mit einer umfassenden Seelenkunde, die auch bekannt ist als Michael Teachings und übermittle als Trancemedium Menschen die Aspekte ihres seelischen Sein: Seelenmuster, Seelenalter, Seelenplan, Seelenaufgabe, Wesenheit, seelische Verbindungen, seelische Gaben, Seelennamen…

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